Montag, 11. Februar 2008






Bericht vom internationalen Comenius – Meeting in Litauen zum Projekt „Die Bewahrung der heimatlichen Landschaft in Europa heute und für die Zukunft“ – „The Retaining of Native (home) Landscape for Europe Today and Tomorrow“
verfasst von der internationalen Koordinatorin des Projekts Christine Mayr-Lumetzberger

Die Lehrerinnen Monika Haidinger, Susanne Stürzl und Christine Mayr-Lumetzberger begaben sich am Montag, 15. Oktober wieder auf große Fahrt um am internationalen Comenius-Meeting in Kacergine in Litauen teilzunehmen. Dort trafen auch die Teams aus Ormoz / Slowenien, Tarnowsie Gory / Polen, Kirrikkale / Türkei und Usak / Türkei ein. Die Kolleginnen aus Kacergine mit ihren SchülerInnen holten alle mit dem Autobus ab. Im gastlichen Hotel, das von zwei Universitätsprofessoren geführt wird, erhielten alle schöne Zimmer und beim Frühstück täglich eine neue Erfahrung der litauischen Küche.
Der erste Abend in einem ländlichen Ferienhaus war von den litauischen LehrerInnen vorbereitet, um die Gruppen einander näher zu bringen und Freundschaft zu schließen. Dazu bereitete der Direktor (!) der Schule traditionelle Grillspieße vor und sorgte für gefüllte Hechte und andere Fischspezialitäten. Ohne Schüler durften die LehrerInnen das berühmte litauische Bier verkosten.

Am Dienstag, 16. Oktober ging die Reise nach Vilnus, der Hauptstadt Litauens. Seit der Wende wird in Litauen sehr geschmackvoll restauriert und das Barock der historischen Gebäude ließ heimatliche Gedanken aufsteigen. In Trakai, der historischen Hauptstadt ist eine große Burg wieder aufgebaut. Sie beherbergt ein Museum, das viele Exponate der litauischen Geschichte zeigt.
Am Mittwoch, 17. Oktober „ergingen“ alle im Sinne des Worte die zweitgrößte Stadt Litauens Kaunas. Das Stadtbild wird u.a. bestimmt vom Zusammenfluss zweier Flüsse und der Schifffahrt. Die aufstrebende Stadt zeigt auch ein Teufelsmuseum, das besonders die SchülerInnen faszinierte. Für Erwachsene zeigte es den durchaus kritischen Umgang mit der sowjetischen Besatzungs-Geschichte.
Ein riesiges Einkaufszentrum mit allen internationalen Geschäften lässt auf die wirtschaftliche Entwicklung der Region schließen.
Um dem Thema des Projektes „Die Bewahrung der heimatlichen Landschaft in Europa heute und für die Zukunft“ einen Schwerpunkt zu geben, besuchten die internationalen Delegationen und viele SchülerInnen der Schule in Kacergine ein nahegelegenes Freilichtmuseum. Dort wurden Bauernhäuser aus allen Regionen Litauens aufgebaut, sowie Einrichtung und Gärten originalgetreu gestaltet. Auf einem Naturspielplatz spielten die Kinder ohne jedes Sprachproblem Spiele wie vor hundert Jahren. Ein rasanter Pferdewagen ließ die Gegenwart vergessen.

Der internationale Europa - Abend begann im Festsaal des Kinder-Sanatoriums von Kacergine. Alle Delegationen präsentierten ihre Heimatländer und tauschten Geschenke aus. Die Honoratioren und Eltern von Kacergine waren interessiert und beeindruckt, in welch internationales Projekt die kleine Schule eingebunden ist. Die Volks- und Hauptschule hat nicht einmal 150 SchülerInnen und konnte ein so großartiges Meeting ausrichten. Noch nie waren so viele Gäste in der Waldsschule von Kacergine. Eine Volksgesangsgruppe von Frauen in traditionellen Kostümen bot Volkslieder und Tänze dar. Eine Universitätsprofessorin erklärte in schönstem Oxford-Englisch den Inhalt der Gesänge. Kraftvoll haben die Frauen die Traditionen des Landes bewahrt!
Das anschließende Buffet in der Schule beeindruckte wieder durch die lokalen Spezialitäten und die Gastfreundschaft des litauischen Kollegiums.
Nach dem traditionellen litauischen – kalorienreichen – Frühstück machten sich am Freitag, 19. Oktober wieder alle auf die Heimreise. Wir hatten in Litauen kalten Winter erwartet, aber mildes Herbstwetter erlebt. Der plötzliche Wintereinbruch in Österreich hat uns wieder in die Arbeitswirklichkeit der HS1 in Marchtrenk zurückgeführt. Jetzt gestalten wir die Ausstellung der Mitbringsel aus Litauen. Bürgermeister Kaspar hat als Gastgeschenk an die Bürgermeisterin von Kaunas einen Marchtrenk-Teller und eine Chronik gesandt. Die Grüße der Partner in Litauen überbringen wir hiermit. Das internationale Treffen in Marchtrenk im Oktober 2007 ist allen TeilnehmerInnen in bester Erinnerung und viele Freundschaften sind damals entstanden. Wir hoffen, dass die internationalen Freundschaften mit unserem Besuch gefestigt und gute Schritte für ein friedvolles Europa im 21. Jahrhundert gemacht wurden. Im 3. Comeniusjahr des Projektes „Die Bewahrung der heimatlichen Landschaft in Europa heute und für die Zukunft“ bereiten wir ab sofort das letzte internationale Meeting vor. Die Reise geht im April zur Partnerschule nach Usak / Türkei. Auch hier schließt sich wieder ein Kreis: Unsere HS1 Marchtrenk besuchen SchülerInnen, die aus Usak stammen. Marchtrenk ist in jeder Weise eine europareife Stadt mit internationalem Flair!!